Die Bewegungen des Taiji Quan werden gleichmäßig und fließend in einer Art Zeitlupe ausgeführt. Durch diese Bewegungsweise trainiert man im Taiji Quan, alltäglichen Stresssituationen mit Gelassenheit gegenüberzutreten. Man baut seine Willensstärke auf und wird entsprechend geduldiger.

Die natürlichen, harmonisierenden und stets runden Bewegungen des Taiji Quan zielen auf eine Balance zwischen Yin und Yang als dem ursprünglichen Polaritätsprinzip hin: Viele Regelkreise in Mensch und Natur werden von polaren, einander gegengelagerten Kräfte in einem flexiblen Gleichgewicht gehalten. Wenn es gelingt, das Zusammenwirken scheinbarer Gegensätze zu erkennen, wird das Trennende überwunden und eine Balance der Kräfte möglich. Es lehrt uns dadurch, sowohl mit der Natur, als auch mit unseren Mitmenschen in Harmonie und Einklang zu leben.

Das Üben erfordert volle Konzentration und Ruhe. Man löst sich vom Alltagstress und widmet sich seinem Selbst. Auf diesem Wege erreicht man eine Ebene vollkommener seelischer Entspannung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Taiji Quan für seine Übenden die praktische Ausführung einer Lebensphilosophie darstellt, die den Geist bildet und sein Potential vervollkommnen lässt.