Das Taiji Quan ist eine innere Kampfkunst. In den chinesischen Kampfkünsten unterscheidet man zwischen einer inneren Schule und einer äußeren Schule.

Die äußere Schule betont sowohl bei einem Angriff als auch bei der Verteidigung vor allem Muskelkraft, schnelle Attacken und die direkte Konfrontation mit dem Gegner. Ein typisches Beispiel hierfür ist das Shaolin Kungfu.

Die innere Schule betont vor allem das Training und die Mobilisierung der inneren Kraft sowie langsamen Bewegungen. Seine wichtigste Eigenschaft ist die Fähigkeit, Starrheit durch Geschmeidigkeit zu besiegen. Bei den Taiji Quan Praktikern gleichen die Arme dem Stahl, das mit Baumwolle umwickelt ist. Sie sind voll geladen mit Energie. Man lernt, sich dem Stil und der Geschwindigkeit seines Gegners anzupassen, um ihn zu überwältigen. Zudem versucht man, den Gegner durch strategische Stellungen, eine günstigere eigene Körperhaltung und das Ausnutzen der gegnerischen Körperkraft zu überwinden. Wir Chinesen sagen dazu: Die Wucht von tausend Kilo mit nur vierhundert Gramm zurückzuweisen.

Jede Taiji Quan Bewegung hat einen bestimmten Verteidigungs- bzw. Angriffssinn. Wenn man es zur Selbstverteidigung anwenden will, erfordert dies eine unermüdliche Willenskraft, die Bewegungen tagtäglich zu üben, eine solide Grundeinstellung, sowie einen adäquaten Lehrer.