Das Taiji Quan ist eine Kampfkunst, die nicht nur der Verteidigung äußerer Feinde in Menschengestalt dient, sondern auch der Bekämpfung innerer und ideeller Feinde, wie z. B. Krankheiten und Schwächen. Wie viele Bewegungsformen ist auch das Taiji Quan eine gesundheitsfördernde Sportart, jedoch eine mit einigen Besonderheiten.

Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Qi (Lebensenergie) von großer Bedeutung für den menschlichen Köper. Ein starkes Qi führt zu einem starken Immunsystem. Durch das Qi kann das Blut ungehindert in den Meridianen (Energiebahnen) fließen und somit bleiben die inneren Organe lange gesund. Die entspannte Körperhaltung und die fließende Bewegungen des Taiji Quan aktivieren die Durchlässigkeit der Meridiane. Die langsamen Bewegungen fördern die tiefe Bauchatmung, so dass mehr frisches Qi (hier nicht verstanden als reine Sauerstoffaufnahme sondern als Lebensenergie) in den Körper gelangen und entsprechend verbrauchtes Qi wieder abgegeben werden kann.

Das Taiji Quan ist eine meditative Bewegungstechnik. Man ist dabei angehalten, Ruhe zu finden, voll konzentriert in der Lage zu sein, jedem Teil seines Körpers volle Aufmerksamkeit zu widmen. Einige Bewegungsabläufe sind komplex und erfordern eine gute Körperkontrolle, sowie einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn. Dies ist nur mittels intensiver Gehirntätigkeit zu erreichen, wodurch das zentrale Nervensystem wie auch alle andere Organe und Systeme aktiviert werden. Über das Nervensystem steuert und reguliert das Gehirn alle anderen Körpersysteme und damit auch die Funktionen unserer Organe. Aus diesem Grund ist das Taiji Quan, das die Funktion des zentralen Nervensystems stärkt, ebenso für den ganzen Körper heilsam.